Mentoring für HTL Schülerinnen – eine Erfolgsgeschichte!
Mädchen sind aus HTLs nicht mehr wegzudenken, in technischen Firmen sind Frauen aber trotzdem oftmals noch rar. Um diesem Ungleichgewicht Abhilfe zu verschaffen, wurde 2015 das Mentoringprojekt für oö. HTL-Schülerinnen ins Leben gerufen. Es stärkt Mädchen auf dem Weg in die Technik.
Das vom Frauenreferat des Landes OÖ finanzierte Projekt „Mentoring für HTL Schülerinnen“ hilft Mädchen, die sich für eine Ausbildung im technischen Bereich entschieden haben, dabei, auch nach dem Abschluss der HTL in der Technik zu bleiben. Dabei ist es unerheblich, ob der direkte Einstieg in eine technische Firma oder ein an die HTL anschließendes technisches Studium angestrebt wird. Durch die Mithilfe zahlreicher Mentor:innen aus den unterschiedlichsten Firmen aus ganz Oberösterreich gelingt es, die Mädchen so intensiv in die Welt der Technik, die Abläufe in den Firmen und die Aufgabenbereiche einzuführen, dass sie vielfach die Scheu vor einem Job im technischen Bereich verlieren. Mit gestärktem Selbstbewusstsein – durch gezielte Workshops, Seminare und Trainings sowie Coaching in unterschiedlichsten Bereichen – gehen die Teilnehmerinnen des Mentoringprojektes ihren Weg in die Technik. Mehr als 300 Mädchen haben dieses Angebot bereits wahrgenommen.
Schirmherrin des Projektes ist LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, die in einem Festakt die beteiligten Personen für Ihr Engagement gewürdigt hat.
„Ich bin sehr froh, dass sich so viele Mädchen für Technik begeistern, denn Naturwissenschaft und Technik sind absolute Schlüsselthemen für die Zukunft unseres Landes und wir müssen sicherstellen, dass gerade Mädchen, die sich für die Technik entschieden haben, dieser auch treu bleiben. Dazu ist es wichtig, ihnen zu zeigen, dass sie als Frau in der Technik bestehen können und den Männern in Nichts nachstehen. Diese Aufgabe erfüllt das Mentoringprojekt in beeindruckender Weise und ich danke den mitwirkenden Lehrpersonen aber vor allem auch den beteiligten Mentor:innen sehr für ihr Engagement und ihr Hinarbeiten auf eine tolle Zukunft für die betreuten Mädchen“, sagt LH-Stv.in Christine Haberlander.
In der Key-Note des Festaktes betonte Pia Gerhofer, BSc von den Female Coders wie wichtig Frauen in der Informatik sind und was getan werden kann, um Mädchen für das Programmieren zu begeistern. In Workshops mit rein weiblichen Protagonistinnen werden Mädchen und Frauen jeden Alters
einfühlsam an das Programmieren herangeführt und erlernen diese Schlüsselkompetenz völlig ohne Konkurrenzdruck. Bei den rein weiblichen Hackathons können sie dann auch ihr Können unter Beweis stellen. Eine tolle Idee, die im Juni auch mit dem oö. Frauenförderpreis ausgezeichnet wurde.
„Ich habe in meiner Mentorin eine sehr kompetente Technikerin an der Seite, die mir die spannenden Seiten ihrer Arbeit in einem technischen Unternehmen gezeigt hat und mit der ich auch viele offene Fragen bezüglich meines weiteren Berufsweges besprechen konnte. Das Projekt hat mich bestärkt, dass ich auch als Frau gut in die Technik passe und ich blicke jetzt sehr zuversichtlich auf mein letztes Jahr an der HTL und das dann anstehende Informatikstudium, das ich danach in Angriff nehmen werde“, so eine begeisterte Teilnehmerin des Projektes.
Das Projekt wird seit Beginn an vom Frauenreferat des Landes OÖ finanziert und diese Kooperation macht es möglich, dass die Anzahl jener Mädchen, die nach der HTL eine ganz andere Richtung als die Technik einschlagen, sinkt.
„Um den Fachkräftemangel in der Technik zu bekämpfen, gibt es viele Schrauben, an denen gedreht werden muss. Eine davon ist aber sicherlich, die Zahl derjenigen Schüler:innen zu erhöhen, die eine HTL besuchen. Sie werden die Führungskräfte von morgen sein, sie sind es, die Planen, Entwickeln und Umsetzen und somit unsere Zukunft mit zahlreichen Innovationen gestalten werden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir es schaffen, dass sich die Anzahl jener Mädchen, die sich mit 14 für eine HTL entscheiden und die nach der HTL in der Technik bleiben, erhöht. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, Mädchen oder Frauen aus der Technik auszuschließen. Und genau deshalb gibt es das Mentoringprojekt“, zeigt sich Mag.a Regina Seeburger, die das Projekt oberösterreichweit leitet, überzeugt.
Die Begründerin des Projektes DIin Dr.in Gerda Schneeberger und die aktuelle Projektleiterin Mag.a Regina Seeburger haben im Juni für ihr Engagement im Mentoringprojekt den oö. Frauenförderpreis erhalten. „Es ist eine großartige Anerkennung für die geleistete Arbeit aber vor allem ist es für uns Ansporn weiterzumachen und Mädchen zu bestärken ihren Weg in die Technik zu gehen“, so Gerda Schneeberger.